Fotoausstellungen in München

[Stand 24. März 2023] Die folgenden Fotoausstellungen in München (und Umgebung) kann man derzeit oder bald anschauen. Die Ausstellungen sind nach Enddatum sortiert. Alle Angaben ohne Gewähr. Bitte immer nochmal auf der Website nachschauen, auch wegen den aktuellen Corona-Regelungen. Bei Fragen und ggf. Terminhinweise bitte Mail schicken an sg@goertz-fotografie.de. Weitere aktuelle Infos auch unter www.facebook.com/susannegoertz.fotografie

José Cuevas – HERZ AUS GLAS
Kleine, feine Formate zeigen einen ganz persönlichen, ungewöhnlichen Blick auf Ostbayern, meist Landschaften. Gebäude kommen vereinzelt vor, Menschen selten. Der Künstler setzt bewusst Unschärfen, Fehlfarben und Bildrauschen ein. So ist es oft schwer zu sagen, ob es sich um Malerei, handkolorierte Stiche oder Fotografie handelt. Es entsteht eine unwirkliche, märchenhafte, auch melancholische Anmutung.
LTVAI Atelier uund Galerie für Fotografie, Altstadt 195a, 84028 Landshut 
Mi-Fr 14-17 Uhr, Sa 11-15 Uhr, bis 25. März 2023
www.litvai-galerie.com

Et ainsi de suiteSandrine Iratçabal
Die Architekturfotografin, Architektin und Kunsthistorikerin Sandrine Iratçabal richtet ihr Augenmerk auf bebaute und unbebaute Räume. In ihrem Projekt „et ainsi de suite“ (und so weiter) bat sie drei Personen, inspirierende Orte in München und Umgebung zu nennen, die zum Aufbau einer besseren Zukunft beitragen könnten – und die Gründe für die Wahl zu erläutern. Die Beteiligten nannten anschließend drei weitere Personen, denen die gleiche Frage gestellt wurde, usw. Sandrine Iratçabal präsentiert nun im Ebenböckhaus ihre Photographien dieser Orte.
Ebenböckhaus, Ebenböckstr. 11, 81241 München
14–18 Uhr, 25./26. März 2023
(Eröffnung 24. März, 19 Uhr)
www.artistinresidence-munich.de

KI 1: Erika Kassnel-Henneberg “Uncanny Valley / Das unheimliche Tal”
Künstliche Intelligenz als digitale Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts beeinflusst schon heute massiv die mediale Informationslandschaft. Im Zeitalter von Deep-Learning werden wir zunehmend mit KI-gesteuerten Anwendungen konfrontiert, die in produktionstechnische und wirtschaftliche Prozesse eingreifen, die in der Medizin und Meinungsforschung, in Techniken industrieller wie personaler Überwachung, aber auch in digitalen Unterhaltungsfeldern zum Einsatz kommen. KI-gesteuerte Apps, die menschlich erscheinende Wesen generieren, sind frei verfügbar. Dabei ist die Abwägung zwischen Nützlichkeit und Risiko ein zentrales Thema. Wie wird eine künftige Balance zwischen Natur und Technik aussehen, in der der Mensch als Moderator einer humanen Gesellschaft die Oberhand behält?
In einer eigenen Ausstellungstrilogie gehen drei Projekte der Neuen Galerie im Höhmannhaus diesen Fragen nach. Den Auftakt macht die Augsburger Videokünstlerin Erika Kassnel-Henneberg. Sie ist in ihrer künstlerischen Forschung vor allem dem sogenannten „Uncanny Valley“ – dem „Unheimlichen Tal“ auf der Spur. Der Begriff wurde von dem japanischen Robotik-Professor Masahiro Mori (*1927) schon in den 1970er Jahren geprägt und bezeichnet eine Hypothese über unsere Akzeptanz von künstlichen, humanoiden Figuren: Je menschlicher eine Gestalt aussieht und wirkt, desto höher ihre Akzeptanz – jedoch nur bis zu einem bestimmten Punkt, von dem an sich eine plötzlich ablehnende Haltung beim Betrachter einstellt. Dieses als „Uncanny Valley“ bezeichnete Phänomen und die mit ihm verbundenen Gefühle sind nicht bei jedem gleich. Gibt es so etwas wie einen inneren sozialen Ablehnungsmechanismus, der uns intuitiv vor dem „Fake“ erfundener, menschenähnlicher Wesen bewahren will?
Neue Galerie im Höhmannhaus, Maximilianstr. 48, 86150 Augsburg
Di-So 10-17 Uhr, bis 26. März 2023
kunstsammlungen-museen.augsburg.de

Bjarne Geiges “Schwarz ist vor dem Licht”
Der in München lebende Fotograf Bjarne Geiges (*1942) sieht sich der künstlerisch- subjektiven Fotografie verbunden, wie sie im Kern Otto Steinert oder auch die Schule „Neues Sehen“ um Moholy -Nagy am Bauhaus vertrat. Seine Fotos balancieren das Licht-Schatten-Verhältnis zu fast grafisch anmutenden Schattenspielen mit Ironie und Doppelsinn. Sie sprechen eine Einladung zur sinnlichen Betrachtung aus.
Gudrun Spielvogel Galerie & Edition, Maximilianstr. 45, München
Mi-Fr 14-18 Uhr, Sa 11-14 Uhr, bis 31. März 2023
www.galerie-spielvogel.com, www.fotograf-geiges.com

Mensch, Natur und ihre Katastrophen
Historische Fotografien aus Böhmen aus der Sammlung Scheufler. Naturkatastrophen steht und stand der Mensch oft machtlos gegenüber. Häufig hat er sie jedoch mit verursacht: Hochwasser ist auch bedingt durch Überregulierung einst freilaufender Flüsse. Erdrutsche sind wiederholt Folgen extremer Niederschläge, die – ebenso wie Stürme oder Windhosen – durch den Klimawandel zunehmen. Luftverschmutzung schädigt seit vielen Jahrzehnten Wälder und Ackerböden. Die Ausstellung mit historischen Fotografien aus der Sammlung Scheufler thematisiert Naturkatastrophen in den böhmischen Ländern. Fast alle Aufnahmen stammen aus der Zeit der k.u.k. Monarchie im Zeitraum 1870–1918.
Sudentendeutsches Haus, Hochstr. 8, München
Mo-Fr 10-18 Uhr, bis 31. März 2023
munich.czechcentres.cz

Frauen im Fokus 2.0
Auch in diesem Jahr organisiert Gopho – Gallery of Photography and Contemporary Art wieder eine Kunstausstellung anlässlich des Weltfrauentags am 8. März 2023. Zu sehen sind thematisch verschiedene Werke von sechs Künstlerinnen und einem Künstler, in denen Facetten von Street Art, diverse Emotionen und gesellschaftlich relevante Themen wie Gewalt gegen Frauen gezeigt werden.
Gopho – Gallery of Photography, Haimhauser Str. 1, München
Mi-Fr 16-20 Uhr, Sa 11-16 Uhr, bis 1. April 2023
gopho.de

Angelica Lenzen – AngelsView
AngelsView Lichtkunstwerke sind Lichtaufnahmen zwischen Raum & Zeit, die durch den Blick in Bewegung unsere Umgebung sichtbar macht. Alle Arbeiten sind mit Langzeitbelichtung als „One Shot“ in der Kamera entstanden – mit gegenständlichem Licht, eigenen Licht-Werkzeugen oder durch faszinierende Lichtspiele in der Natur. Angelica Lenzen schafft Lichtkunstfotografie als Fine-Art-Produktion für eindrucksvolle Raumgestaltungen.
Bienewitz, Apianstr. 1, München
Vernissage 31. März 2023, 19-21:30 Uhr & Semissage 1. April 2023, 9-15 Uhr
www.bienewitz.de

foen – raum_spiel
Neun Mitglieder der Gruppe foen zeigen in der Ausstellung „raum_spiel“ fotografische Arbeiten, in denen das mehrschichtige Verhältnis von öffentlichem Raum und Spiel vielfältig beleuchtet wird.
Zu sehen sind Fotografien von Emmanuelle Carlier, Pete Corbishley, Maximilian Glanz, Eva Knevels, Sven Körber, Tobias Meier, Kai Nörtemann, Renate Pieper, Erika Pircher.
Galerie Cafe Ludwig, Klopstockstr. 10, Petuelpark, München
bis 2. April 2023, jederzeit einsehbar, abends jedoch ohne Licht.
(Finissage So 2. April 2023, 15 Uhr)
www.fo-en.de

strictly different
Gezeigt werden konzeptionelle Fotografie und Malerei von Axel Bussmeyer, sowie Keramik und Malerei von MALUBA – Angelika Ulrich. Axel Bussmeyer kommt ursprünglich aus der professionellen Fotografie, die er mit Beginn der digitalen Revolution konsequent unterbrochen hat. Die Neuentdeckung der Fotografie und ihrer Möglichkeiten begann etwa 10 Jahre später wieder unter der Überschrift „shifting the perspective“ und der Idee, konzeptionell als Künstler zu arbeiten. Dies sieht man insbesondere bei der Betrachtung seiner fine‐art Fotografie, aber auch in seiner mixed‐media Malerei und seinen symbolisch codierten „human stories“.
Orangerie am Englischen Garten 1a, München
tgl. 11-18 Uhr, bis 3. April 2023
www.bussmeyer.net

Margarete Freudenstadt: Cinemas – From Babylon Berlin to La Rampa Havana
Auf mehreren Reisen in die ostdeutschen Bundesländer, nach Kuba, Russland oder Osteuropa hat die Münchner Fotografin Margarete Freudenstadt seit 1989 eine sich im Umbruch befindende Kinolandschaft mit einem Fokus auf das „sozialistische Kino“ dokumentarisch porträtiert. Eintritt frei.
bosco, Bürger- und Kulturhaus Gauting, Oberer Kirchenweg 1, 82131 Gauting
Di-Sa 10-12:30 Uhr, Di, Do, Fr 15-18 Uhr, bis 21. April 2023
bosco-gauting.de

Herlinde Koelbl – Metamorphosen
Herlinde Koelbl, die wohl bedeutendste Portrait- und Menschenfotografin unserer Zeit, hat ihrem umfassenden fotografischen Werk ein neues, inspirierendes Kapitel hinzugefügt. Ihr Projekt „Metamorphosen“ zeigt erstmals nicht den Menschen selbst, sondern reflektiert sein Sein im Wesen der sich beständig verändernden Natur. Das H2 – Zentrum für Gegenwartskunst präsentiert die über 100 faszinierenden Farbfotografien von Herlinde Koelbl exklusiv und zum ersten Mal in einer groß angelegten Schau.
H2 – Zentrum für Gegenwartskunst im Glaspalast, Beim Glaspalast 1, 86153 Augsburg
Di-So 10-17 Uhr, bis 23. April 2023
kunstsammlungen-museen.augsburg.de

Böse Blüten
Ihre Boshaftigkeit tarnen sie sehr geschickt, der giftige Schierling, die Parasitenpilze und pflanzenvernichtenden Schädlinge, die der Ausstellung bei ERES Projects ihren Namen geben. Die zigfach vergrößerten Pflanzenparasiten überraschen durch eine bizarre Ästhetik. Mit Arbeiten von Reinhold und Robert Brendel und Sanna Kannisto.
ERES Projects, Theresienstr. 48, MÜnchen
Do/Fr 14-18 Uhr, bis 28. April 2023
eres-stiftung.deeten

Alienature – Verfremdete Natur
Mit Fotografien von Diemut von Funck und Sebastian Weise. Natur und Naturerlebnis als emotional aufgeladene Gegenentwürfe zur Kultur, die auf rationalen Handlungsmotiven des Menschen beruht, gehört seit den Anfängen der Bildenden Kunst zu ihren bevorzugten Topoi. Zwangsläufig unterliegt jedoch jede Natur-, inbesondere auch Landschaftsdarstellung einem Prozess von Auswahl und Verkürzung, abhängig vom individuellen Zugriff des Künstlers mittels zeichenhafter Transformation, bis hin zur Abstraktion. Dies trifft nicht nur auf manuell erstellte Kunstwerke zu, sondern ebenso auf die Fotografie, die sich nicht weniger des Ausschnitthaften bedient und dabei in Dialog mit der komplexen Varietät vorgefundener Strukturen und Farben tritt. An jener Schnittstelle zwischen objektivierender Wiedergabe von Natur und ihrer künstlerischer Interpretation durch Verfremdung setzt die aktuelle Ausstellung mit fotografischen Positionen von Diemut von Funck und Sebastian Weise an.
Galerie Ingo Seufert, Schleißheimer Str. 44, München
Mi 14-17:30 Uhr, Do/Fr 14-19 Uhr, Sa 11-15 Uhr, 5. bis 29. April 2023
(Eröffnung 5. April 2023, 19 Uhr)
www.facebook.com/GalerieIngoSeufert

Inge Morath Homage
Das Kunstfoyer der Versicherungskammer Kulturstiftung zeigt „INGE MORATH HOMAGE“ zum 100. Geburtstag der berühmten Magnum-Fotografin in Zusammenarbeit mit dem Inge Morath Estate, kuratiert von Anna-Patricia Kahn und Isabel Siben. Die Retrospektive und das begleitende Schirmer / Mosel Buch versammeln die 200 schönsten Aufnahmen ihrer weltberühmten Bildreportagen und ihre legendären Porträts von Filmstars, befreundeten Künstlern und Literaten. Die Fotografin wurde am 23. Mai 1923 in Graz geboren und starb am 30. Januar 2002 in New York.
Kunstfoyer, Maximilianstr. 53, München
tgl. 9:30-18:45 Uhr, bis 1. Mai 2023 (Online-Ticket benötigt)
www.versicherungskammer-kulturstiftung.de

in limbo – Straßenfotografie von Fabian Schreyer
Die Straßenfotografie steckt in einem Dilemma: Während die einen freimütig ihr Privatleben im Netz teilen, teilen andere Ängste vor Big Data, Überwachungsstaat und dem Verlust eigener Deutungshoheit. Was bedeutet dieser Spagat für eine Kunstform, die unsere Gegenwart für zukünftige Generationen erlebbar macht? Dieser Frage geht der Augsburger Fotokünstler Fabian Schreyer in seiner Serie “in limbo” nach. Diese reflektiert jenen Schwebezustand, in dem zeitgenössische Straßenfotografie vielerorts stattfindet.
Café und Liebertzimmer des Schaezlerpalais, Maximilianstr. 46, 86150 Augsburg
Di-So 10-17 Uhr, bis 7. Mai 2023
kunstsammlungen-museen.augsburg.de

Putas Vírgenes – Kunst von Claudia Barbera
Das Bild der Frau, das von vielen Religionen – insbesondere auch vom Christentum – gezeichnet wird, war schon immer widersprüchlich und bewegt sich zwischen Unschuld und Erbsünde. Ganz besonders trifft dies für die kirchliche Praxis in Chile, aber auch für die Amerikas insgesamt zu.
Das bemerkenswerte Werk der chilenischen Künstlerin Claudia Barbera – Putas Vírgenes – greift diese Thematik eindrucksvoll und performativ auf. Das ikonische Bild der Jungfrau Maria wird den Erfahrungen von Frauen mit Gewalt, Missbrauch, Diskriminierung und Konfrontation mit dem patriarchalischen System gegenübergestellt. Barbera zitiert dabei kreativ die Ikonographie der Jungfrau Maria und Frömmigkeitspraktiken der christlichen Tradition. Diese verfremdet sie durch anonyme Erlebnisberichte von Frauen und Dissidentinnen, die sie auf kolorierte Leinwände stickt. Das zentrale Thema ihres Werks ist der Kampf von Frauen in einer patriarchalischen Gesellschaft: der Kampf für die Entscheidungsfreiheit, was Fragen des eigenen Körpers betrifft (Sexualität, Abtreibung), gegen sexistische Gewalt in all ihren Aspekten sowie gegen Kriminalisierung aufgrund ihres nicht gesellschaftskonformen Verhaltens. Eintritt frei.
Amerikahaus, Karolinenplatz 3, München
Mo-Do 10–17 Uhr, Fr 14-20 Uhr, Sa 10-18 Uhr, bis 20. Mai 2023
www.amerikahaus.de

Sabine Jörg: Blüten und Mythen
Moderne Fotografie oder wiederentdeckte altmeisterliche Gemälde? Die Arbeiten von Sabine Jörg laden ein zum Rätseln und Staunen. Wer hat Blumen je so gesehen?
Vielfältige Blüten präsentieren sich in vergänglicher Pracht. In ihrem kurzen Dasein werden sie begleitet von verschiedensten, meist menschengemachten Gegenständen. Und es entsteht ein Dialog zwischen natürlicher lebendiger Flora und kunstvoll hergestellten Dingen. Pfingstrosen überwuchern eine alte Porzellanpuppe, Anspielung auf Schneeweißchen und Rosenrot. Der bissige Fo-Hund schmückt sich mit strahlenden Dahlien und gewinnt dabei ein annehmbares Aussehen. Schwarz-Weiß-Aufnahmen sind überschrieben mit farbiger Blütenfreude. (www.sabine-joerg.de)
Grüner Saal des Botanischen Gartens München-Nymphenburg, Menzinger Straße 65
tgl. 9-17:30 Uhr, 25. Mai bis 18. Juni 2023
botmuc.snsb.de

Jiří Jiroutek – Strange Landscape
Der in Louny geborene Fotograf Jiří Jiroutek, der im tchechischen Liberec lebt und arbeitet, schafft Landschaftsbilder von großer Klarheit und Präzision. Sein Blick erfasst in der Natur zugrunde gelegte Strukturen, die gewissermaßen das Gerüst unserer Welt bilden. In seinen fotografischen Arbeiten findet er geometrische Abstraktionen, die er in malerischer Art und Weise aus den Landschaftstableaus herausdestilliert. Dabei spielen Details ebenso eine Rolle wie Horizontlinien, Gebirgsketten oder Wolken-formationen. Jiroutek sieht die Natur aber auch unter dem Aspekt von Distanz und Nähe und bannt damit auch die Weite der Landschaft in den fotografischen Ausschnitt. Jiří Jirouteks fotografische Arbeiten changieren zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion.
Café und Liebertzimmer des Schaezlerpalais, Maximilianstr. 46, 86150 Augsburg
Di-So 10-17 Uhr, 13. Mai bis 23. Juli 2023
kunstsammlungen-museen.augsburg.de

FORUM 055: Eli Singalovski. Sunbreakers
Wie in vielen anderen Ländern dominierten auch in der israelischen Architektur der 1950-70er-Jahre der Brutalismus und ein expressiver Umgang mit Sichtbeton. Heute werden zahlreiche der Bauten aus dieser Zeit von der Allgemeinheit kritisch oder geringschätzig betrachtet. Als Folge davon sind viele der Gebäude vom Abriss bedroht. Der israelische Fotograf und Medienkünstler Eli Singalovski hat es sich zur Aufgabe gemacht, die rohe Schönheit und den Formenreichtum dieser Bauten in Münchens Partnerstadt Be’er Sheva, in anderen Städten Israels aber auch weltweit fotografisch einzufangen. Der utopische Gründergeist, der sich beim Aufbau Israels mit der Betonästhetik verband, ist in seinen Fotografien allgegenwärtig.
Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, München
Di-So 10-18 Uhr, 31. März bis 30. Juli 2023
www.muenchner-stadtmuseum.de

Flowers Forever – Blumen in Kunst und Kultur
Mit ihrer Pracht und Vielfalt ziehen Blumen uns seit jeher in ihren Bann. Zudem besitzen sie große Symbolkraft – sei es in der Mythologie, Religion, Kunst oder Politik. In früheren Jahrhunderten waren Blumen begehrte Statussymbole, heute werden sie als Massenprodukt global gehandelt. Aktuell rückt die Blume als ebenso fragiler wie unverzichtbarer Bestandteil des weltweiten Ökosystems in den Fokus. Flowers Forever bietet mit Objekten aus Kunst, Design, Mode und Naturwissenschaft einen faszinierenden, aufwendig inszenierten Rundgang durch die Kulturgeschichte der Blume vom Altertum bis heute. Die Präsentation versammelt rund 170 Werke aus internationalen Sammlungen sowie eigens für die Ausstellung entstandene Installationen. Bedeutende Positionen der Kunst- und Designgeschichte treten dabei mit neu zu entdeckenden künstlerischen Ansätzen in einen fruchtbaren Dialog. Die Ausstellung zeigt Werke von Jan Brueghel dem Jüngeren, Abraham Mignon, Barbara Regina Dietzsch, Lawrence Alma-Tadema, Hannah Höch, Andreas Gursky, Miguel Chevalier, Ann Carrington, Patricia Kaersenhout, Kehinde Wiley, DRIFT und vielen weiteren Künstler:innen. Sie alle machen die facettenreiche Kulturgeschichte der Blumen auf eindrückliche Weise erlebbar.
Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, Theatinerstr. 8
tgl. 10-20 Uhr, bis 27. August 2023
www.kunsthalle-muc.de

Sonja Herpich: Zimmer Nr. 2
In “Zimmer Nr. 2” öffnet die Münchner Fotografin Sonja Herpich die Schublade zu ihren Portraits von bayrischen Persönlichkeiten. Im Laufe ihrer Karriere fotografierte Sonja Herpich dutzende Prominente, viele davon bayerische Originale, eigenwillige Künstler*innen oder Musiker*innen. Dabei entstehen Portraits bekannter Figuren, denen sie mit ihrem ungewöhnlichen Blickwinkel einen ganz eigenen, zärtlich-hinterkünftigen Stempel aufprägt. Sie ermöglicht uns einen Blick auf ihre bayerische Heimat, der frei von Heimatkitsch und doch voll Heimatliebe ist. Insignien und Charaktere bayerischer Lebensart stellt sie ins Rampenlicht, um sie im gleichen Atemzug liebevoll zu denkonstruieren. Eintritt frei.
bosco, Bürger- und Kulturhaus Gauting, Oberer Kirchenweg 1, 82131 Gauting
Di-Sa 10-12:30 Uhr, Di, Do, Fr 15-18 Uhr, 26. April bis 21. Juli 2023
bosco-gauting.de

Friedrich Seidenstücker. Leben in der Stadt. Fotografien der 1920er- bis 1940er-Jahre
In einer Sonderausstellung zeigt die Stiftung Ann und Jürgen Wilde über 100 Werke des Fotografen Friedrich Seidenstücker und zahlreiche Dokumente aus ihren Sammlungsbeständen.
Pinakothek der Moderne, Säle 22-24, , Barer Straße 40, München
Di-So 10-18 Uhr, Di/Mi 10-20:30 Uhr, 26. Mai bis 24. September 2023
www.pinakothek.de

So much Love and Compassion
Können Bilder aufklären und die Welt verändern? Wie verhält sich Fotografie und Skulptur zu Gewalt, zu Erfahrungen von Unterdrückung, Trennung und Verlust? Mit ihrer neuen Ausstellung in der Villa zeigt die Alexander Tutsek-Stiftung Arbeiten, die sich als soziales Engagement verstehen, als öffentliches Gespräch über Dinge, die im Verborgenen stattgefunden haben. Sie erzählen vom Leiden und zugleich von der Kraft zum Widerstand, von Liebe und Mitgefühl.
Villa, Karl-Theodor-Str. 27, München
Di-Fr 14-18 Uhr, Do 14-20 Uhr, jeden 1. Sa/Monat 11-15 Uhr, Feiertags geschl., bis 24. November 2023
atstiftung.de

Industrial Rhapsody
In der neuen Ausstellung “Industrial Rhapsody” werden ab dem 28.04.2023 zeitgenössische fotografische Arbeiten sowie Installationen mit Glas in der BlackBox zu sehen sein, die sich den industriellen Welten und technologischen Entwicklungen widmen
BlackBox, Georg-Muche-Str. 4, München
28. April bis 24. November 2023
atstiftung.de

Nachts. Clubkultur in München
Die kulturhistorische Ausstellung “Nachts” widmet sich in Form eines nächtlichen Streifzugs der Ausgeh- und Clubkultur Münchens von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart. Neben stadtplanerischen und ökonomischen Fragen nimmt sie insbesondere Menschen und Orte in den Blick, die das Geschehen in der Nacht und das Münchner Nachtleben prägten und prägen. Die Fata Morgana des Atomic Café, das im Münchner Stadtmuseum wieder zu betreten sein wird, zahlreiche Erinnerungsstücke aus Ultraworld, Ultraschall, Flughafen Riem, Kunstpark Ost, Registratur – um nur einige zu nennen – könnten die Ausstellung zu einer modernen Wallfahrt machen. Neben schillernden Personen und ihren nicht minder anziehenden Treffpunkten, beschäftigt sich die Ausstellung auch mit den Begleiterscheinungen des Nachtlebens wie dem Ein- und Ausschluss von Menschen, der Bedeutung von Migration und Geschlecht und erzählt von den Besonderheiten des Arbeitens in einem nicht alltäglichen, nächtlichen Geschehen. Dabei fragt die Ausstellung auch nach der Bedeutung von Nachtleben und Clubkultur in Bezug auf die Urbanisierung Münchens und lenkt den Fokus auf das aktuelle coronabedingte Sterben bekannter nächtlicher Orte und die Entwicklung alternativer Treffpunkte. Eine besondere Bedeutung kommt in “Nachts” dem Format der Veranstaltung zu: Ein umfangreiches Programm macht das Ausstellungsthema lebendig, erfahrbar und führt über die rein museale Begegnung hinaus.
Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, München
Di-So 10-18 Uhr, bis 7. Januar 2024
www.muenchner-stadtmuseum.de

MIX & MATCH. DIE SAMMLUNG NEU ENTDECKEN
Zum 20-jährigen Jubiläum der Pinakothek der Moderne präsentiert sich die Sammlung Moderne Kunst neu auf 3.600 qm Ausstellungsfläche mit rund 350 Werken von mehr als 150 Künstler:innen. Unter dem programmatischen Ausstellungstitel MIX & MATCH begegnen sich Malerei, Skulptur, Grafik, Fotografie und Videokunst erstmals in epochen- und medienübergreifenden Themenräumen. Kunstwerke aus 120 Jahren eröffnen in unkonventionellen Gegenüberstellungen lebendige Perspektiven auf zentrale Fragestellungen unserer Gegenwart.
Pinakothek der Moderne, 1. OG, Barer Straße 40, München
Di-So 10-18 Uhr, Di/Mi 10-20:30 Uhr, bis 14. Januar 2024
www.pinakothek.de/mixandmatch

Glitch. Die Kunst der Störung
Gesprungene Smartphone-Displays, verzerrte Bilder, bunte Pixelstrukturen. Erst im Moment der Störung richtet sich unsere Aufmerksamkeit auf die Beschaffenheit der technischen Medien, die uns täglich umgeben, ohne sich dabei jedoch selbst in den Vordergrund zu drängen.
Pinakothek der Moderne, Säle 22-24, , Barer Straße 40, München
Di-So 10-18 Uhr, Di/Mi 10-20:30 Uhr, 1. Dezember 2023 bis 17. März 2024
www.pinakothek.de